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Milestones
"Ballade für Window Lee Black" Dem Pianisten und Bandleader Horace Tapscott zum 90. Geburtstag Am Mikrofon: Karl Lippegaus (Wdh.)
Milestones
"Ballade für Window Lee Black" Dem Pianisten und Bandleader Horace Tapscott zum 90. Geburtstag Am Mikrofon: Karl Lippegaus (Wdh.)
Klassik-Pop-et cetera
Highlights aus 50 Sendejahren Am Mikrofon: Der Schriftsteller Péter Esterházy Seine Bücher veränderten die ungarische Literatur und erweiterten den Horizont der europäischen: Péter Esterházy war Schriftsteller, Essayist, ein Meister der Ironie. Als Sohn einer Adelsfamilie kam Graf Péter Esterházy von Galántha in Budapest zur Welt und verbrachte seine Kindheit in einem abgelegenen Dorf, in das seine Eltern verbannt worden waren: Im Stalinismus galten sie als Klassenfeinde. Esterházy studierte Mathematik und arbeitete als EDV-Techniker, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. 2001 erschien sein Hauptwerk "Harmonia Caelestis", darin verwob er seine Familienhistorie mit der Geschichte Ungarns und Mitteleuropas. Kurz nach dem Erscheinen des Romans erfuhr der Schriftsteller, dass sein Vater Spitzel des ungarischen Geheimdienstes war. Daraufhin schrieb er den Folgeband "Verbesserte Ausgabe". 2004 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2016 starb Péter Esterházy im Alter von 66 Jahren. Seine heitere Sicht auf das Leben und seinen ausgesuchten Musikgeschmack präsentierte er am 13. Juli 2013 im Deutschlandfunk.
Zeitzeugen im Gespräch
Thilo Kößler im Gespräch mit dem Historiker Heinrich August Winkler
Studio LCB
Aus dem Literarischen Colloquium Berlin Lesung: Gerhard Henschel Gäste: Oliver Maria Schmitt und Susanne Fischer Am Mikrofon: Katharina Teutsch Die westdeutschen Neunzigerjahre waren rückblickend ein erstaunlich selbstgewisses Jahrzehnt. Den Eindruck bekommt man bei der Lektüre von Gerhard Henschels "Schelmenroman". Der Kalte Krieg war vorbei, das Ende der Geschichte schien erreicht. Neues Unheil braute sich zwar bereits zusammen, es dauerte aber, bis die Leute das auf ihren Status Quo bezogen. Noch war die Welt auch verschont von digitalen Mentalitäten. So gab es eine unangefochtene vierte Gewalt im Land voller charismatischer Aufklärer, die sich gegenseitig beharkten. Springerpresse, Neues Deutschland, FAZ, Titanic: In diesem Umfeld erblühte die publizistische Karriere des Schriftstellers Gerhard Henschel, der jetzt den zehnten Teil seiner Autofiktion vorlegt und seinen Helden Martin Schlosser für das Frankfurter Satiremagazin "Titanic" antreten lässt. Zusammen mit den anderen Redakteuren schwadroniert der Hansdampf nächtelang über Politik, Fußball und Literatur. Mit seinem Verleger Klaus Bittermann hatte Henschel 1994 das "Wörterbuch des Gutmenschen" herausgegeben, worin Polemiken gegen linken Sprachkitsch versammelt waren. Dafür - sowie für sein Buch "Das Blöken der Lämmer. Die Linke und der Kitsch" - hatte er viel Lob, aber auch viel Tadel erhalten. "Schelmenroman" liefert jetzt die Chronik dieser publizistischen Ereignisse im Gewand der Autofiktion. Mit Gerhard Henschel diskutieren der Satiriker Oliver Maria Schmitt und die Literaturwissenschaftlerin Susanne Fischer.
Atelier neuer Musik
Revisited Forum neuer Musik 2018 The Times, Are They a-Changin'? Georg Katzer Nachhall Younghi Pagh-Paan Uns dürstete ... Samir Odeh Tamimi Massar Hans-Joachim Hespos Canzone Farzia Fallah im selben Augenblick ensemble 20/21 Leitung: David Smeyers Mitschnitt vom 14.4.2018 im Alten Pfandhaus, Köln Am Mikrofon: Frank Kämpfer Der Nachhall der 68er-Jahre klinge heute für jeden anders. Unter diesem Aspekt versammelte David Smeyers eine Vielzahl von Widmungskompositionen für das zehnte Projekt seines "ensemble 20/21" beim Forum neuer Musik. Younghi Pagh-Paan, Samir Odeh-Tamimi, Georg Katzer, Hans-Joachim Hespos und andere steuerten Uraufführungen bei. Für dieses Kaleidoskop stilistisch höchst unterschiedlicher Kommentare hatte sich die Kölner Hochschulformation Komponierende ausgewählt, die sie aus früheren Arbeitsphasen gut kannte. Für die jungen Musikerinnen und Musiker bestand der pädagogische Kern aber nicht nur in der Herausforderung, von Stück zu Stück umdenken zu müssen, sondern sich auch die historischen Kontexte der musikalischen Urheber im Vorhinein gemeinsam erschlossen zu haben. Das galt nicht zuletzt für die gebürtige Iranerin Farzia Fallah, die im Auftrag des Deutschlandfunks komponierte.
Lange Nacht
Trotz allem kein Hass Eine Lange Nacht über Etty Hillesum Von Burkhard Reinartz Regie: der Autor Etty Hillesums Tagebücher (1941-43) sind weit mehr als eine Chronik der holländischen Judenverfolgung. Liebe und Hass, Verzweiflung und Hoffnung im Angesicht der Shoa beschäftigen Hillesum in ihren Aufzeichnungen. Erstaunlich schnell wächst die junge Frau zu einer radikalen Altruistin heran. Etty Hillesum findet ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkennt dadurch ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen. Sie lehnt es ab, unterzutauchen und folgt anderen Amsterdamer Jüdinnen und Juden aus Solidarität in das holländische Transit-Lager Westerbork. Dort wirkt die moderne Mystikerin als "denkendes Herz der Baracke". Ein Jahr später wird sie, noch keine 30 Jahre alt, mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und Ende November 1943 umgebracht.
Lange Nacht
Trotz allem kein Hass Eine Lange Nacht über Etty Hillesum Von Burkhard Reinartz Regie: der Autor Etty Hillesums Tagebücher (1941-43) sind weit mehr als eine Chronik der holländischen Judenverfolgung. Liebe und Hass, Verzweiflung und Hoffnung im Angesicht der Shoa beschäftigen Hillesum in ihren Aufzeichnungen. Erstaunlich schnell wächst die junge Frau zu einer radikalen Altruistin heran. Etty Hillesum findet ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkennt dadurch ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen. Sie lehnt es ab, unterzutauchen und folgt anderen Amsterdamer Jüdinnen und Juden aus Solidarität in das holländische Transit-Lager Westerbork. Dort wirkt die moderne Mystikerin als "denkendes Herz der Baracke". Ein Jahr später wird sie, noch keine 30 Jahre alt, mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und Ende November 1943 umgebracht.
Klassik live
Musikfest Bremen 2022 Carl Philipp Emanuel Bach Magnificat D-Dur, Wq 215 Niederländische Bachvereinigung Leitung: Shunske Sato, Violine Aufnahme vom 20.8.2022 aus den Dom St. Petri in Bremen